Heinrich Hoffmann

Heinrich Hoffmann (* 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main; † 20. September 1894 ebenda) war ein deutscher Psychiater, Lyriker und Kinderbuchautor. Er ist der Verfasser des Struwwelpeter.

Von 1835 bis 1846 gehörte er der Armenklinik in der Meisengasse an. Diese 1834 von fünf Frankfurter Ärzten eingerichtete Poliklinik betreute mittellose Patienten in Frankfurt und den umliegenden Dörfern. 1836 trat er der Freimaurerloge Zur Einigkeit bei. Nach einigen Jahren verließ er sie, weil sie keine Juden aufnahm.[5]

 

 

Die Geschichte von den schwarzen Buben aus „Der Struwwelpeter“

Ein Mohr wird von drei Knaben verspottet, die daraufhin vom „Nikolas“ (eigentlich Nikolaus) zur Strafe in schwarze Tinte getaucht werden: „Nun seht einmal, wie schwarz sie sind, viel schwärzer als das Mohrenkind.“ In der 1859 erschienenen Neuausgabe ersetzte Hoffmann die Arabesken in dieser Geschichte durch Davidsterne, was möglicherweise auf eine Forderung nach Toleranz gegenüber Juden hinweist.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hoffmann)

 

 

Es ging spazieren vor dem Tor
Ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.
Die Sonne schien ihm aufs Gehirn,
Da nahm er seinen Sonnenschirm.
Da kam der Ludwig hergerannt
Und trug sein Fähnchen in der Hand.
Der Kaspar kam mit schnellem Schritt
Und brachte seine Bretzel mit;
Und auch der Wilhelm war nicht steif
Und brachte seinen runden Reif.
Die schrie’n und lachten alle drei,
Als dort das Mohrchen ging vorbei,
Weil es so schwarz wie Tinte sei!

 

 

 

 

Da kam der große Nikolas
Mit seinem großen Tintenfaß.
Der sprach: „Ihr Kinder, hört mir zu
Und laßt den Mohren hübsch in Ruh’!
Was kann denn dieser Mohr dafür,
Daß er so weiß nicht ist, wie ihr?“
Die Buben aber folgten nicht
Und lachten ihm ins Angesicht
Und lachten ärger als zuvor
Über den armen schwarzen Mohr.

 

 

 

 

 

 

Der Niklas wurde bös und wild,
Du siehst es hier auf diesem Bild!
Er packte gleich die Buben fest,
Beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West’,
Den Wilhelm und den Ludewig,
Den Kaspar auch, der wehrte sich.
Er tunkt sie in die Tinte tief,
Wie auch der Kaspar: Feuer! rief.
Bis übern Kopf ins Tintenfaß
Tunkt sie der große Nikolas.

 

 

 

 

 

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,
Viel schwärzer als das Mohrenkind!
Der Mohr voraus im Sonnenschein,
Die Tintenbuben hinterdrein;
Und hätten sie nicht so gelacht,
Hätt’ Niklas sie nicht schwarz gemacht.

 

 

 

(Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_von_den_schwarzen_Buben)

 

Mohr ist eine veraltete deutschsprachige Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Heutzutage wird darüber gestritten, ob Mohr als rassistische, diskriminierende Bezeichnung gedeutet werden muss.[1][2][3] Der Begriff wird vielerorts aus Firmennamen, Produktbezeichnungen, Straßennamen etc. entfernt.[4] Historisch (alt- und mittelhochdeutsch) bezeichnete der Begriff zunächst Bewohner des antiken und mittelalterlichen Nordafrikas (Mauren); bereits im Mittelalter aber auch schon verallgemeinert Menschen mit dunkler Hautfarbe, ab dem 16. Jahrhundert zunehmend in dieser erweiterten Bedeutung.[5]

Das Wort wird seit dem Ende des 20. Jahrhunderts nur noch selten gebraucht, und wenn, dann im historischen oder literarischen Zusammenhang oder als Teil von Bezeichnungen, zum Beispiel als Wappenfigur in der Heraldik. Die Bezeichnung und das Bild des „Mohren“ fanden außerdem Eingang in zahlreiche Folgebezeichnungen, zum Beispiel im Bereich der Fauna und Flora. Bildliche Darstellungen des Mohren dienten als Unternehmenslogo und in der Werbung für bestimmte Produkte, aber auch im Rahmen unterschiedlicher Bräuche.

Seit etwa 1960 wird auf die Zwiespältigkeit des Wortes zwischen historischer Entwicklung und Verwendung als stereotype Bezeichnung hingewiesen, die eine bestimmte Vorstellung von einem Schwarzen wecke, was zu Diskussionen um dessen diskriminierenden Charakter führte.[6]

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mohr)

 

 

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